28.04. – 06.05.2018 Kletterfahrt Leonidio

Zugegeben, im Vorfeld der Reise war ich mir nicht so ganz sicher, ob es eine besonders gute Idee ist im Mai eine als Winterklettergebiet bezeichnete Area aufzusuchen. Im Nachhinein kann man leicht gescheid sein. In den ersten Tagen ermöglichte Bewölkung Kletterspaß an Südwänden, und dann fanden wir genügend Felsen die zumindest temporär im Schatten lagen und somit auch bei höherer Einstrahlung Kletterfreuden boten.

Leonidio liegt ca. drei Autostunden südlich von Athen am Peloponnes. Das Städtchen entwickelte sich Dank des Felspotentials in den letzten Jahren zum Spot der Kletterergemeinschaft. Leonidio hat sich von den Entwicklungen in San Vito und Kalymnos einiges abgeschaut, die ohnehin sprichwörtliche Gastfreundschaft wir durch vernünftige Infrastruktur für das Klettervolk ergänzt. So sind zum Beispiel mitten im Ort die Zugänge zu einzelnen Klettergebieten ausgewiesen.
Einzig am Wandfuß der Klettersektoren wäre etwas mehr Besucherlenkung der Nachhaltigkeit nicht ganz abträglich.
Die Routen sind zumeist ausreichend gesichert, der Fels ist nie abgespeckt, und die Sintergebiete mit den Besten Spots in Silzlien und Kalymnos vergleichbar. Die Bewertungen sind auf Grund der breiten Masse an Erschliessern leider etwas inhomogen.

Der besondere Charme an Griechenland ist darin zu sehen, dass hier die Uhren einfach anders ticken. Da kann die schon einmal ein Mopedfahrer begegnen, der sein Gefährt mit einer Hand dirigiert, während er in der anderen Hand einen Stapel Ziegel balanciert. Die Freundlichkeit der hier lebenden Menschen (habe ich schon erwähnt – kann man nicht oft genug tun), deren für uns gelernte Mitteleuropäer ausgeprägtes Phlegma und das unverdorbene Preisniveau runden das Wohlfühlklima ab.

Wir haben in der Ferienanlage „Agroktima“ gewohnt. Eigentlich logiert. Wir haben ja schon etwas Erfahrung mit Kletterreisen, so genussvoll gewohnt haben wir aber noch nie (und deshalb an dieser Stelle eine bedingungslose Empfehlung). Die freundliche Wohnsituation förderte den entspannten“Umgang in“unserer Großgruppe (immerhin 13 TeilnehmerInnen).“Infos über die Klettergebiete und die rasch wachsende Zahl an Sektoren und Routen gibt es in einschlägigen Führerwerken und dem www.

Fazit: Im Sommer für einen Kletterurlaub wohl zu heiss, von Ende Oktober bis Anfang Mai genial (mac).