Die Rahmenbedingungen waren für eine Gemeinschaftsfahrt alles andere als optimal. Aufgrund der wirklich außergewöhnlichen Neuschneemengen war schon bei der Anreise ein Zwangsstopp fällig. Die Engadiner Landesstraße war wegen eines Lawinenabganges gesperrt. In Susauna, unserem Ausgangspunkt, fanden wir dann ein von einem Räumfahrzeug ausgeschobenes Plätzchen für unsere Fahrzeuge. Die beiden Einheimischen, die uns von der Tour abrieten und meinten, dass da „ki Inhimischer hinin geha würd“ trugen auch nicht zu unserer Aufmunterung bei.
Na schau ma mal. Und daraus wurde dann ein fast sechsstündiger Anmarsch durch Val Susauna und Val Viluoch auf die Fuorcla Viluoch (den Piz Porchabella), von wo man die Hütte durch eine kurze Abfahrt mit Gegenanstieg erreicht. Die Spurarbeit war wegen des tiefen und durchfeuchteten Schnees und der Affenhitze, die einigen von uns sensationelle Sonnenbrände bescherte, mega anstrengend.
Auf der Kesch Hütte wurden wir herzlich empfangen. Der Wirt und sein Team sind Lichtgestalten im ansonsten oft hektischen und unfreundlichen Tourismusgetriebe.
Am Samstag dann wieder einmal Schitouren wie beim Chinesen: 321a rauf, 321a var hinunter, 324a hinauf, 324b hinunter, und als Nachspeise die 6a zurück zur Hütte. Durch geschickte Wahl der Abfahrtsexposition in meist gutem Pulverschnee, gelegentliche Bruchharscheinlagen waren nicht zu vermeiden. Abends bekamen wir Besuch aus der OS Kramsach, die aufgrund eines Einsatzes ihren Ausflug gekürzt hatte.
Am Sonntag sorgte dann der Hüttenwirt dafür, dass wir das Privileg erhielten den Piz Kesch anzuspuren. Anschließend ging es über die Porta d Ès-cha, vorbei an Piz Belvair und Pizzet zurück nach Susauna, wo wir nicht schlecht staunten. Vom vielen Neuschnee war in den letzten 48h mindestens die Hälfte abgeschmolzen.
Zum Abschluss trafen wir uns zu typischer Schweizer Küche zu typischen Schweizer Preisen in einer typischen Schweizer Bahnhofsreste.
In Anbetracht der nicht ganz einfachen Schneesituation waren es mehr als gelungene Tourentage. Sowohl das weitläufige Gebiet, das unzählige Varianten offenlässt, als auch die angenehme Unterkunft trugen neben der illustren Gesellschaft zum Wohlbefinden bei.
Dank an Alex für Auswahl und Organisation des Ausfluges.
-mac