Notruf

Immer mehr Menschen verbringen ihre Freizeit in den Bergen. Doch wer sich in der Natur bewegt, muss auch damit rechnen, dass etwas passieren kann. Die Statistiken der Einsatzkräfte sprechen eine deutliche Sprache. mobilkom austria hat deshalb die Plattform „Alpine Sicherheit. Vom richtigen Umgang mit dem Handy am Berg“ gegründet. Gemeinsam mit unseren Partnern „ÖsterreichischeNaturfreunde“, „Österreichischer Alpenverein“, „Kuratorium für Alpine Sicherheit“, „Bergrettungsdienst Österreich“ und „Initiative Sichere Gemeinden“ machen wir es uns zur Aufgabe, Menschen,die in den Bergen unterwegs sind, so gut wie möglich auf einen Notfall vorzubereiten. Denn schonmit ein wenig mehr Wissen über den Gebrauch des Handys in Notsituationen kann Schlimmeres verhindert werden.Viele Fragen tauchen auf, wenn es darum geht, wie Sie mit dem Handy Hilfe holen können, was möglich ist und was nicht. Wir haben alle wichtigen Antworten für Sie zusammengefasst:

Kann ich überall einen Notruf absetzen?

Grundsätzlich gilt: wenn Ihr Handy über genügend Akkuleistung verfügt, Sie in ein Netz eingebucht sind und Empfang haben, können Sie einen Notruf absetzen.

Es muss jedoch auch klar gesagt werden, dass nicht alle Bereiche im alpinen Gelände versorgt sind und auch niemals das gesamte alpine Gelände mit Mobilfunk abgedeckt werden kann! Durch die physikalischen Eigenschaften der Funkwellen ist der Empfang oben auf den Höhen besser gegeben als in Schluchten und engen Tälern. Hier können so genannte „Funkschatten“ auftreten. Die Mobilfunkversorgung ist darüber hinaus abhängig von der Funkstrecke (Entfernung zwischen Handy und Mobilfunkstation),den Witterungsverhältnissen (Nebel, Schnee oder Regen verschlechtern Empfang) und den Hindernissen zwischen Handy und Mobilfunkstation.

Bevor es auf Tour geht: Die VorbereitungOhne Vorbereitung geht gar nichts! Zu einer soliden Vorbereitung gehören:

“ die Tourenplanung (Tourenauswahl, Kartenstudium, Abklären der Wetter-/Lawinensituation)

“ die richtige, zweckmäßige Ausrüstung inkl. Proviant und Verbandszeug

“ die richtige Einschätzung des Könnens und der Leistungsfähigkeit aller Beteiligten

“ Kenntnis der alpinen Notrufnummern; im Ausland auch die Nummern der lokalen Rettungsorganisationen

Es gibt drei Notrufnummern: 140, 144 und 112

140 “ die Nummer für alpine Notfälle

Österreichweit wurde für alpine Notfälle die Nummer 140 eingerichtet. In Vorarlberg gilt auch die Nummer 144. Wird der alpine Notruf ausgelöst, schickt die Einsatzzentrale nach Einschätzung der Lage die geeigneten Rettungskräfte der Bergrettung (Flugrettung bzw. Bodenrettungsmannschaft) los.Wichtig!

112 “ Euro-Notruf: GSM Notrufservice

Der Euro-Notruf 112 gilt einheitlich europaweit und wird von vielen Geräten als „SOS“ – Funktion angeboten. Wird er gewählt, sei es im Inland oder im europäischen Ausland, kommen Sie zur nächsten Sicherheitszentrale, in Österreich zum Gendarmerie- oder zum Polizeinotruf. Für den Euro-Notruf brauchen Sie nicht einmal eine SIM Karte. Eine gültige SIM Karte ist aber vorteilhaft, weil nur dann eine Ortung möglich ist. Der Euro-Notruf 112 wird mit höchster Priorität im Netz behandelt! Sollte kein freier Funkkanal vorhanden sein werden sogar „normale“ Anrufe verdrängt, um eine freie Leitung für den Notruf zu bekommen. Es kann schon sein, dass Sie gerade dann, wenn Sie Hilfe holen wollen, keinen Empfang haben. Das kommt in den Bergen vor. Was Sie aber wissen sollten, ist folgendes: Auch wenn Ihr Anbieter da, wo Sie sind, keine Versorgung hat, bietet sich vielleicht ein andere Netzbetreiber an. Und dessen Netz können Sie für den Notfall auch benutzen! Sie müssen nur das Handy ausschalten und nach dem Wiedereinschalten statt dem PIN-CODE die „112“ eingeben. Das Handy sucht sich dann automatisch das stärkste Betreibernetz und setzt den Notruf ab.

Wichtig: Ihre Rufnummer kann bei Euro-Notrufen nicht immer übermittelt werden. Legen Sie also erst auf, wenn Sie von den Einsatzkräften dazu aufgefordert werden.

Wohin werden Notrufe geleitet und wer meldet sich?

Die Notruf-Weiterleitung ist regional unterschiedlich. Generell werden in einem Sendegebiet alpine Notrufe an die zuständige Rettungsleitstelle weitergeleitet. Im alpinen Gelände kann durch Überreichweiten entfernter Mobilfunksender der Notruf auch an eine benachbarte Rettungsleitstelle vermittelt werden. National fällt das nicht ins Gewicht. In Grenzgebieten (im Umkreis um die 30 km bis zur Grenze) kann ein Notruf aber auch im Ausland ankommen. Und auch dann sollten Sie sich irgendwie verständlich machen können.ann ich im Ausland einen Notruf mit meinem Handy absetzen?Kann ich im Ausland einen Notruf mit mein

Handyortungich auch geortet werden?

Durch das neue österreichische Telekommunikationsgesetz 2003 ist es den Rettungsorganisationen im Notfall gestattet, sich an den Mobilfunkbetreiber zur Feststellung des Standortes zu wenden. Die Ortsbestimmung des Handys ist jedoch nicht genau genug, um den Unglücksort präzise zu finden und kann um einige Kilometer abweichen. Die Ortung kann jedoch nur funktionieren, wenn Ihr Handy eingeschaltet ist! Daher: Schalten Sie Ihr Handy immer ein, wenn Sie unterwegs sind! Der Akku muss immer komplett geladen sein. Denken Sie bei mehrtägigen Touren an Ersatzakkus “ oder nehmen Sie Ihr Ladegerät mit. Das beste Ladegerät nutzt allerdings nichts, wenn die Hütte keinen Strom hat…Achtung!

Bewahren Sie Handy und LVS-Gerät (Verschüttetensuchgerät) in verschiedenen Taschen auf! Es braucht einen Mindestabstand von 30-40 cm, damit die Frequenz des LVS-Gerätes nicht gestört wird!